Pfarrkirche St. Hubertus Hilgerath
Landschaftlich gehört Hilgerath als einsame Bergkirche zwischen den bewaldeten Höhen zu den eindruckvollsten Bildern der Vulkaneifel. Hilgerath kann in seiner Art als Gegenstück neben die Weinfelder Kirche am Totenmaar bei Daun treten. Der Ort der Pfarrkirche ist der Mittelpunkt der Pfarrgemeinde, welche aus den Struth-Gemeinden Beinhausen, Boxberg, Gefell, Kradenbach, Neichen, Nerdlen und Sarmersbach besteht.
Die Kirche besteht aus einem alten und einem neuen Teil. Beide kreuzen sich mit je 30m Länge, das Alte von Westen nach Osten, das Neue von Norden nach Süden, im Osten die Apsis.
Direkt bei der Pfarrkirche ruhen die Toten der Pfarrei. Ein Gedenkstein erinnert an die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege.
In Hilgerath entstand, vielleicht anstelle einer ehemaligen heidnischen Kultstätte, auf dem heiligen Berg, eine christliche Anlage. Sagen umweben die Baustelle, die der Herrgott selber bestimmte. Wann die erste Kirche erstand, ist noch unbekannt.
Der noch erhaltene Turm darf nach seiner Bauart im Mittelalter, sicher vor 1500, erbaut sein.
Schriftlich erwähnt wird Hilgerath erstmals 1504, damals noch Hilgerait geschrieben.
Im Jahr 1719 ist das Dach der Kirche soeben repariert worden.
1750 wurden Kirche und Sakrestei auf Kosten der Kirche renoviert.
1803-05 erfolgte sodann unter Beibehaltung des alten Turmes ein Neubau, der bis 1856 noch nicht konsekriert war. Patron der neuen Kirche ist der hl. Hubertus.
Für eine Pfarrei von mehr als 900 Seelen war die Kirche längst zu klein geworden. Daraufhin feierte die Kirchengemeinde 1950 die Einweihung des neuen Querschiffes.
Schutzpatron: St.Hubertus
Gnadenbild: Beweinung Christi
Im Jahre 1975, also vor fast 28 Jahren, ging unserer Pfarrkirche Hilgerath ein wertvoller Schatz verloren: Die etwa im Jahr 1450 entstandene, holzgeschnitzte Darstellung der Beweinung des vom Kreuz abgenommenem Herrn Jesus Christus durch Maria, Maria Magdalena und den Lieblingsjünger Jesu, Johannes, wurde kurz nach einer Restaurierung bei einem Einbruch entwendet.
Schon immer wurde dieses Bildnis eines unbekannten Meisters durch die Gläubigen von nah und fern als Gnadenbild verehrt. In früheren Zeiten gab es eine eigene Wallfahrt nach Hilgerath, die sicherlich die besondere Verehrung dieses Gnadenbildes einschloss. Nach dem Diebstahl wurde, eine Nachbildung angefertigt, die heute in unserer Hubertuskirche steht.
Das Original war 86 cm breit und 67 cm hoch. Von den drei Figuren ragt die der Mutter Gottes (oben) in der Mitte schlank heraus, währen der Christuskörper über die Knie des Hl. Johannes (Mitte) und der Maria Magdalena (unten) hinweggelegt ist. Maria hält den rechten Arm des Herrn. Die Bewegung der Figuren ist auf den Christuskopf ausgerichtet, der mit halbgeöffneten Augen dargestellt ist.
Im Oktober 1994 machte Pastor Euteneuer seiner Gemeinde eine erfreuliche Mitteilung, dass man durch polizeiliche Ermittlungen auf die Spur des Gnadenbildes gekommen sei und dass die begründete Hoffnung bestehe, dass die Beweinung Christi aus Süddeutschland bald wieder in unsere Heimat zurückkehren würde.
Kurze Zeit darauf wurde dies war. Seitdem ist das Gnadenbild wieder im Besitz der Pfarrgemeinde Hilgerath.
Aus Dankbarkeit über dieses Ereignis wird seitdem jährlich eine Sternwallfahrt in die Pfarrkirche unternommen.
Fronleichnam
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